Zum Tod von Hans-Joachim Muschiol

Zähig­keit und Beharr­lich­keit waren die cha­rak­te­ris­tischs­ten Merkmale

Hans-Joa­chim Muschi­ol wur­de am 25. Juli 1925 in Glei­witz gebo­ren. Er enga­gier­te sich seit Jahr­zehn­ten in unter­schied­li­chen Funk­tio­nen für die deut­schen Hei­mat­ver­trie­be­nen in Nord­rhein-West­fa­len und war auch dar­über hin­aus bekannt und geschätzt. Er war seit 1951 Mit­glied des BdV und seit­dem auch im Kreis­vor­stand des Kreis­ver­ban­des Iser­lohn aktiv, in den letz­ten Jah­ren als Kreisvorsitzender.

Nach ver­schie­de­nen Tätig­kei­ten in der Indus­trie wur­de er 1961 stell­ver­tre­ten­der Bun­des­ge­schäfts­füh­rer der Lands­mann­schaft Schle­si­en und kam 1964 als haupt­amt­li­cher Mit­ar­bei­ter in die Geschäfts­stel­le des BdV-Lan­des­ver­ban­des Nord­rhein-West­fa­len. Am 1. April 1970 wur­de er Lan­des­ge­schäfts­füh­rer, eine Posi­ti­on, die er bis zum Ein­tritt in das Ren­ten­al­ter 1993 behielt. In die­ser Zeit wur­de ihm bereits 1972 die Sil­ber­ne, 1984 dann auch die Gol­de­ne Ehren­na­del ver­lie­hen. 1988 wur­de Hans-Joa­chim Muschi­ol das Bun­des­ver­dienst­kreuz verliehen.

Seit dem Aus­schei­den aus der für den Lan­des­ver­band segens­rei­chen haupt­amt­li­chen Tätig­keit war Hans-Joa­chim Muschi­ol ehren­amt­lich für den Lan­des­ver­band aktiv. Dabei hat er sich seit dem Beginn der 90er Jah­re vor allem in der grenz­über­schrei­ten­den Arbeit betä­tigt. Dar­über hin­aus hat er erheb­li­chen Anteil an der Auf­bau­ar­beit im Lan­des­ver­band Thü­rin­gen und ist von die­sem mit sei­nen höchs­ten Aus­zeich­nun­gen geehrt wor­den. Von 1993 bis 2004 war er stell­ver­tre­ten­der Lan­des­vor­sit­zen­der des Landesverbandes.

Hans-Joa­chim Muschi­ol war Initia­tor und Orga­ni­sa­tor zahl­rei­cher grenz­über­schrei­ten­der Maß­nah­men. Dazu gehör­te die Arns­ber­ger Sing­wo­che, ein kul­tu­rel­ler Aus­tausch zwi­schen Jugend­li­chen aus Schle­si­en und aus der Bun­des­re­pu­blik. Zu sei­nen wich­tigs­ten Anlie­gen gehör­ten die his­to­ri­schen Semi­na­re, die in Schle­si­en jähr­lich für ange­hen­de Deutsch­leh­rer des Deutsch­leh­rer-Kol­legs in Rati­bor durch­ge­führt wur­den. Für den Mär­ki­schen Kreis hat er 2002 die Part­ner­schaft mit der Stadt Rati­bor initi­iert. Die Orga­ni­sa­ti­on regel­mä­ßi­ger Begeg­nun­gen zwi­schen Per­so­nen des öffent­li­chen Lebens aus dem Mär­ki­schen Kreis und dem Deut­schen Freund­schafts­kreis gehör­ten seit­dem zu dem fes­ten Pro­gramm, das in jedem Jahr von Hans­Joachim Muschi­ol orga­ni­siert wur­de. Allen Schwie­rig­kei­ten und Hin­der­nis­sen zum Trotz ist es ihm immer wie­der gelun­gen, zahl­rei­che Maß­nah­men durchzuführen.

Seit 71 Jah­ren war Hans-Joa­chim Muschi­ol für die Ost- und Sude­ten­deut­schen in unse­rem Lan­de tätig. Es gibt sicher­lich nicht vie­le, die das von sich behaup­ten kön­nen, jeden­falls kei­ne Tätig­keit über einen sol­chen Zeit­raum in die­ser Inten­si­tät vor­wei­sen kön­nen. Das ist umso bemer­kens­wer­ter, als die Arbeit ja nicht leich­ter gewor­den ist, son­dern gera­de in den letz­ten 27 Jah­ren deut­lich schwie­ri­ger gewor­den ist. Zähig­keit und Beharr­lich­keit waren viel­leicht die cha­rak­te­ris­tischs­ten Merk­ma­le gewe­sen, die sein Wir­ken und sein Bemü­hen gekenn­zeich­net haben. Zähig­keit und Beharr­lich­keit, mit der er das ein­mal als rich­tig Erkann­te gegen alle Schwie­rig­kei­ten und Wider­stän­de ver­folg­te und durch­setz­te. Dafür gilt ihm unser Dank. Der Bund der Ver­trie­be­nen ehr­te ihn für sei­nen unver­brüch­li­chen Ein­satz und sei­ne Stand­fes­tig­keit im Rin­gen um die Rech­te der ost- und sude­ten­deut­schen Hei­mat­ver­trie­be­nen mit der Wen­zel-Jaksch-Medail­le. 2018 ehr­te ihn die Lands­mann­schaft Schle­si­en mit dem Schle­si­er­schild. Auf die­se Aus­zeich­nung war er beson­ders stolz.

Han­s­-Joa­chim Muschi­ol wur­de am 7. Dezem­ber 2022 fried­voll im Krei­se sei­ner Lie­ben von sei­nem Schöp­fer heim­ge­ru­fen. Am 15. Dezem­ber 2022 fin­det die Bei­set­zung in Iser­lohn statt ( »Trau­er­an­zei­ge).

SN