Arbeitsgemeinschaft Schlesischer Trachtengruppen in der Landsmannschaft Schlesien — Nieder- und Oberschlesien e.V.

Volkstanz- und Trachtengruppe Herford mit oberschlesischer Tradition

Die Roßberger Tracht

Der Ursprung der Roß­ber­ger Tracht ist leicht nach­zu­wei­sen, da die­se Tracht eine sehr gro­ße Ver­brei­tung gefun­den hat. Im Jah­re 1870 wur­de sie noch in Fürth (Mit­tel­fran­ken) auf den gro­ßen Märk­ten gese­hen. Man fand sie aber auch z.B. in Böh­men in Gebie­ten, die den Berg­bau betrie­ben haben.

Die Tracht, nach ihrer ober­schle­si­schen Quel­le Roß­berg so genannt, beherrsch­te nur bestimm­te Gebie­te des Indus­trie­be­zirks. Sie wur­de bis 1945 an allen hohen Fest­ta­gen und Fami­li­en­fes­ten getra­gen. Doch ist sie nicht mehr ganz rein. Per­sön­li­cher Geschmack, der Geld­beu­tel, sowie das Feh­len alter Bezugs­quel­len brach­ten klei­ne Ver­än­de­run­gen mit; denn die Urtracht war und ist sehr kost­bar. Über Bür­ger­krei­se hat sie dann ihren Weg zur Zeit der hohen Bau­ern­kul­tur in Volks­krei­se genom­men und war hier anfäng­lich nur Kirchentracht.

Auch hier tra­gen wir die Trach­ten der Krän­zel­paa­re (Braut­füh­rer­paa­re), wie sie bis 1945 getra­gen wurden.

Die Frauentracht

Die Blu­se ist aus fei­nem, wei­ßen Lei­nen und am Hals­aus­schnitt und an den Ärmeln mit Klöp­pel­spit­ze ver­se­hen. Vorn wird immer eine klei­ne wei­ße Schlei­fe mit Bän­dern bis zur Schür­zen­mit­te ange­steckt. Dazu trägt Sie, eine 5 bis 6 rei­hi­ge Koral­len­ket­te, an der hin­ten ein far­bi­ges Band mit klei­ner Schlei­fe befes­tigt ist. Das Mie­der ist aus hell­ro­tem Tuch und aus neun Bah­nen geschnit­ten, die über der Hüf­te als Schöß­chen enden. Um den Aus­schnitt des Mie­ders ist ein in Fal­ten geleg­tes Band von blau­er Grund­far­be mit wei­ßen Blu­men genäht. Dar­un­ter wird eine aus­ge­stopf­te Rol­le getra­gen, die den Röcken Halt gibt. Der Rock ist aus Damast und knö­chel­lang. Die Unter­rö­cke (bis zu 7) geben der Tracht ein kri­no­li­nen­ar­ti­ges Aus­se­hen. Die Schür­ze ist aus Sei­de und hat einen hel­len Unter­grund mit kla­rem, gro­ßen Blu­men­mus­ter. Zur Schür­ze gehört ein far­bi­ges Band, wel­ches vor­ne zur Schlei­fe gebun­den wird. Dazu gehö­ren wei­ße Strümp­fe und schwar­ze Schu­he. Der Kranz besteht aus vie­len bun­ten Blu­men, klei­nen Kugeln und sil­ber­nem Flit­ter. Vor­ne ist immer eine rote Rose. Hin­ten wird ein geblüm­tes Band mit Schlei­fe befestigt.

Die Männertracht

Die Män­ner­tracht besteht aus gel­ben Hirsch­le­der­ho­sen. Dazu wer­den schwar­ze Schaft­stie­fel getra­gen. Die Wes­te reicht über die Hüf­te und ist aus dun­kel­blau­em Tuch, rot pas­pe­liert. Sie ist mit gel­bem Schnur­be­satz zu bei­den Sei­ten der Knopf­lö­cher ver­ziert. Dar­über wird ein bun­tes Hals­tuch getra­gen. Dazu gehört ein hoher schwar­zer Hut mit brei­ter Krempe.

Die Schönwalder Tracht

Die Schön­wal­der Tracht ist für uns ganz beson­ders beach­tens­wert, weil sie allein auf die­sen Ort beschränkt war. In Schön­wald trug Jung und Alt bis zur Ver­trei­bung die Tracht. Die Schön­wal­der hiel­ten streng an Sit­te und Brauch­tum fest. So durf­te ein Außen­ste­hen­der ihre Tracht nicht anziehen.

Wir tra­gen die Trach­ten der Krän­zel­paa­re (Braut­füh­rer­paa­re), wie sie bis 1945 getra­gen wurde

Die Frauentracht

Um den Hals trägt sie eine klei­ne Spit­zen­krau­se mit rotem oder grü­nen Band­be­satz, die nur bei Hoch­zei­ten ange­legt wird. Über der Blu­se wird das Mie­der getra­gen. Es ist von schwar­zem Tuch, mit rotem gekräu­sel­tem Band besetzt und hat einen grü­nen Vor­stoß. Sil­ber­schnü­re, die von gel­ben und grü­nen Bänd­chen ein­ge­faßt sind und Gold­knöp­fe zie­ren das Mie­der vorn, der Rücken ist glatt. Am unte­ren Ran­de des kur­zen Mie­ders sitzt eine dicke wat­tier­te Stoff­rol­le, die „Wurst“. Sie ist der Hal­ter für die wei­ten Röcke. Durch die „Wurst“ erhält die Tracht ihre bestimm­te Note. Der Rock besteht aus schwar­zem, fal­ten­rei­chen Tuch und einem brei­ten Saum aus rotem Stoff. Er ist knö­chel­lang. Die Schür­ze ist aus dunk­ler Sei­de mit roten oder grü­nen Blu­men­mus­tern. Der Unter­rock ist von grü­nem Tuch mit rotem Saum­be­lag. Die schöns­te Zier beim Unter­rock ist die brei­te sei­de­ne Hand­sti­cke­rei. Dazu gehö­ren rote Knie­strümp­fe und schwar­ze Schu­he. Der Kranz ist aus Buchs­baum mit roten Rosen und sil­ber­nem Flit­ter. Hin­ten hängt ein gestick­tes bun­tes Band her­un­ter. Gehört die Krän­zel­jung­fer zum Gefol­ge der Braut, so sind Hals­schlei­fe, Arm­bän­der und Schür­zen von grü­ner Far­be, bei der Krän­zel­jung­fer des Bräu­ti­gams rot.

Die Männertracht

Die Män­ner­tracht besteht aus wei­ßen Lei­nen­ho­sen, die in schwar­zen Schaft­stie­feln ste­cken. Die kur­ze Wes­te ist aus schwar­zem Woll­stoff und zwei­rei­hig mit perl­mut­far­bi­gen Knöp­fen besetzt. Dazu gehört ein fla­cher schwar­zer Hut mit brei­ter Krempe.

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