Schlesien immer im Herzen und für die Schlesier immer da — Zum Tod von Joseph Pietsch

Joseph Pietsch

Schle­si­en immer im Her­zen und für die Schle­si­er immer da! So kön­nen wir das Enga­ge­ment von Joseph Pietsch zusam­men­fas­sen“, wür­digt der Vor­sit­zen­de der Lan­des­grup­pe Hes­sen der Lands­mann­schaft Schle­si­en, Albrecht Kau­schat, sei­nen Vor-Vor­gän­ger im Amt.

Gebo­ren am 31. August 1933 in Tsche­schen­ham­mer, Kreis Groß-War­ten­berg in Schle­si­en, führ­te ihn die Flucht 1945 mit Mut­ter und acht Geschwis­tern von Treb­nitz über Chem­nitz nach Ful­da. Dort bestand er das Abitur. Nach dem Wehr­dienst stieg er bei der Bun­des­post zum Diplom-Ver­wal­tungs­wirt und Ober­amts­rat auf.

Sein Enga­ge­ment in Kir­che und Eltern­bei­rats­ar­beit zu Zei­ten der Debat­ten in Hes­sen um Unter­richts­in­hal­te und ande­ren Ehren­äm­tern führ­te ihn auch zur Kom­mu­nal­po­li­tik in der CDU sowie ins Schöf­fen­amt. Die Schle­si­er sind ihm gro­ßen Dank für sei­nen uner­müd­li­chen Ein­satz für Schle­si­en und die Schle­si­er schul­dig. 1989 über­nahm er den Vor­sitz der Kreis­grup­pe Darm­stadt-Die­burg der Lands­mann­schaft Schle­si­en — Nie­der- und Ober­schle­si­en. 1996 stell­te er sich 16 Jah­re der Ver­ant­wor­tung in der Lan­des­grup­pe Hes­sen als Lan­des­vor­sit­zen­der als Nach­fol­ger von Dr. Hein­rich Trie­ren­berg. Sei­ne Frau Eva-Maria unter­stütz­te ihn tat­kräf­tig und über­nahm den Kreis­vor­sitz bis heu­te und das Pres­se­re­fe­rat auf Lan­des­ebe­ne. Bei­den gelang es, ihre Lei­den­schaft für Schle­si­en auch ihren drei Kin­dern und den Enkeln wei­ter zu geben.

Als die Lan­des­grup­pe Rhein­land-Pfalz vor der Auf­lö­sung stand, brach­te Joseph Pietsch 2000 bis 2004 sei­ne Talen­te zur Kon­so­li­die­rung der Schle­si­er­grup­pe im Nach­bar­land ein. Eben­falls 2000 über­nahm er das Amt des Schrift­füh­rers der Bun­des­grup­pe und gehör­te damit dem geschäfts­füh­ren­den Bun­des­vor­stand bis 2006 an. Enga­giert führ­te er auch die seit 1989 begon­ne­ne Auf­bau­ar­beit der hes­si­schen Lan­des­grup­pe im Nach­bar-Bun­des­land Thü­rin­gen, bei­spiels­wei­se mit gemein­sa­men Schle­si­er­tref­fen Hes­sen und Thü­rin­gen. Eben­so ver­stärk­te er die Kon­tak­te mit der deut­schen Min­der­heit im ober­schle­si­schen Kreis Rosen­berg bei zahl­rei­chen Rei­sen in die Hei­mat. Im Bund der Ver­trie­be­nen führ­te er die Arbeits­ge­mein­schaft der Lands­mann­schaf­ten im BdV als Vor­sit­zen­der von 1997 bis 2001 sowie als stell­ver­tre­ten­der Lan­des­vor­sit­zen­der von 2000 bis 2001.

Für sei­ne ehren­amt­li­chen Ver­diens­te ver­lieh ihm die Stadt Darm­stadt den Titel „Ver­dien­ter Bür­ger der Stadt“, er wur­de mit dem Ehren­brief des Lan­des Hes­sen sowie dem Bun­des­ver­dienst­kreuz am Ban­de geehrt. Die katho­li­sche Kir­che über­reich­te ihm die Mar­ti­nus-Medail­le des Bis­tums Mainz. Die Lands­mann­schaft Schle­si­en dank­te ihm sei­nen Ein­satz mit dem Schle­si­er­kreuz sowie mit dem Ehren­vor­sitz der Lan­des­grup­pe Hessen.

Joseph Pietsch wird uns stets in ehren­der und dank­ba­rer Erin­ne­rung blei­ben, ins­be­son­de­re durch sein unend­li­ches Wis­sen über die Kul­tur und Geschich­te Schle­si­ens sowie sei­ne humor­vol­le, über­zeu­gen­de und begeis­tern­de Art, ein „ech­ter Schle­si­er“ zu sein. Dar­über hin­aus ver­pflich­tet uns sein Ver­mächt­nis, die­ses Wis­sen wei­ter zu geben und der Öffent­lich­keit immer wie­der in Erin­ne­rung zu rufen.

Albrecht Kau­schat, Lan­des­vor­sit­zen­der der Lands­mann­schaft Schle­si­en, Nie­der- und Ober­schle­si­en, Lan­des­grup­pe Hes­sen e.V