Landsmannschaftliche Premiere: Schlesische Kolendefeier in Velbert

„Kolen­de-Haus­al­tar“ der Lands­mann­schaft Schle­si­en in Velbert

Gera­de in Zei­ten der Coro­na-Pan­de­mie ist es schwer, die übli­chen Ver­an­stal­tun­gen durch­zu­füh­ren, geschwei­ge neue Fes­te ein­zu­füh­ren. Den­noch ist der Lands­mann­schaft Schle­si­en in Vel­bert mit der Schle­si­schen Kolen­de­fei­er, die am 29. Janu­ar statt­fand, eine „lands­mann­schaft­li­che Pre­mie­re“ gelungen.

Die „Kolen­de“ gehört vor allem in Ober­schle­si­en zu den alten und schö­nen Bräu­chen in der Nach­weih­nachts­zeit und geht bis in das 16. Jahr­hun­dert zurück. „Kolen­de“, in der katho­li­schen Kir­che auch der Neu­jahrs­tag, lei­tet sich aus dem latei­ni­schen „Calen­dae“ ab, ursprüng­lich eine Bezeich­nung für den ers­ten Tag des Monats und spä­ter für den ers­ten Janu­ar­tag. Die Kolen­de­fei­ern wer­den nach dem alten katho­li­schen Kir­chen­jahr­ka­len­der bis zum 2. Febru­ar (Maria Licht­mess) gefeiert.

Der Vel­ber­ter kath. Pfar­rer, Ulrich Herz, besuch­te nicht jede Woh­nung, son­dern fei­er­te die­sen Brauch in den Räum­lich­kei­ten des Bun­des der Ver­trie­be­nen (BdV) in Vel­bert. Der Raum wur­de ent­spre­chend fest­lich und anlass­be­zo­gen vor­be­rei­tet: Dazu gehör­ten ein gedeck­ter Tisch mit Kreuz, zwei bren­nen­de Ker­zen, Weih­rauch und Weih­was­ser sowie eine Rit­sche (auch Fuß­bank genannt).

Nach der Begrü­ßung durch den ört­li­chen Vor­sit­zen­den der Lands­mann­schaft, Dami­an Spiel­vo­gel, stell­te sei­ne Stell­ver­tre­te­rin, Boze­na Sym­al­la, den schle­si­schen Kolen­de­fei­er-Brauch vor.

Anschlie­ßend wur­den die Anwe­sen­den von Pfar­rer Herz mit dem Gruß „Frie­de sei in die­sem Haus“ nach dem alten Bres­lau­er Ritua­le begrüßt. Man sang noch ein­mal ver­schie­de­ne Weih­nachts­lie­der und der Geist­li­che such­te das Gespräch mit den ein­zel­nen Per­so­nen. Danach erteil­te der Pries­ter sei­nen Segen. Zum Schluss erhielt jeder Gast ein Hei­li­gen­bild­chen mit dem Motiv der Hl. Bar­ba­ra und den Segens­auf­kle­ber „20*C+M+B+22“. Lei­der muss­te das gemüt­li­che Bei­sam­men­sein, wie ursprüng­lich von den Ver­an­stal­tern geplant, coro­nabe­dingt ausfallen.