Festakt zum 75-jährigen Jubiläum
Im Anschluss an die Bundesdelegiertenversammlung am 8. November 2025 fand in der Stadthalle Bonn-Bad Godesberg der Festakt „75 Jahre Landsmannschaft Schlesien, Nieder- und Oberschlesien e.V.“ statt. Zahlreiche Gäste aus den Reihen der Landsmannschaften sowie Vertreter aus Politik und Kultur kamen zusammen, um dieses besondere Jubiläum würdevoll zu begehen, darunter der Generalkonsul der Republik Polen Marek Gluszko, die stellv. Landrätin des Rhein-Sieg-Kreises Ute Krupp, der stellv. Bürgermeister der Stadt Siegburg Oliver Schmidt, der stellv. Bürgermeister der Stadt Velbert Nico Schmidt, die Geschäftsführerin des Verband der deutschen Gesellschaften/Związek Niemieckich Stowarzyszeń Johanna Hassa, der Vorsitzende der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen Dr. Ernst Gierlich sowie die Leiterin des Dokumentationszentrums Haus Schlesien Nicola Remig.

Bundesvorsitzender Stephan Rauhut eröffnete den Festakt und erinnerte an die Gründung der Landsmannschaft im März 1950 in Bonn-Bad Godesberg, im damaligen Bundesministerium für Vertriebene. Seither sei sie über Generationen hinweg Stimme, Interessenvertreterin und kulturelle Heimat der Schlesierinnen und Schlesier geblieben.
In seinem beeindruckenden Grußwort würdigte der polnische Generalkonsul Marek Gluszko die deutsch-polnische Aussöhnung nach den schrecklichen Ereignissen des Zweiten Weltkrieges und hob hervor, wie mühsam, aber zugleich unverzichtbar dieser Prozess des gegenseitigen Verständnisses und der Versöhnung gewesen sei. Er betonte, dass das heutige vertrauensvolle Miteinander das Ergebnis jahrzehntelanger Dialogbereitschaft, persönlicher Begegnungen und des Engagements vieler Menschen auf beiden Seiten sei.
Weitere Grußworte sprachen die stellv. Landrätin des Rhein-Sieg-Kreises Ute Krupp und der stellv. Bürgermeister der Stadt Velbert Nico Schmidt, der auch Mitglied der Landsmannschaft in Velbert ist. Johanna Hassa überbrachte die Grüße des Vorsitzenden des VdG Oppeln Rafael Bartek.
Die Festansprache hielt Peter Beyer MdB, Präsident der Schlesischen Landesvertretung. Er würdigte die Rolle der Landsmannschaft als Vermittlerin zwischen Erinnerung und Zukunft und als Organisatorin eines lebendigen kulturellen Erbes, das bis in Familien und Gemeinden hineinwirkt. “Die Landsmannschaft Schlesien hat deutsche Nachkriegsgeschichte geschrieben”, so Beyer.
Für den musikalischen Rahmen sorgte die Band Foss Doll. Ihre Beiträge verliehen dem Fest eine warme, offene Atmosphäre und luden zum gemeinsamen Innehalten wie auch zum Austausch ein. Die Band um die Cousins und Bandleader Matthias und Thomas Bartylla aus Velbert besteht aus international erfahrenen, jungen und dynamischen Musikern (ober-)schlesischer Herkunft. Seit 2005 stehen sie gemeinsam auf der Bühne und können auf eine beeindruckende musikalische Karriere zurückblicken. Der wohl eindrucksvollste Höhepunkt war die gemeinsame Bühnenperformance mit dem kanadischen Weltstar Celine Dion vor einem Millionenpublikum bei Deutschlands wichtigstem TV- und Medienpreis — den BAMBI Awards.
Im Schlusswort betonte Stephan Rauhut die Bedeutung des gemeinschaftlichen Engagements und die Verantwortung, die schlesische Kultur auch künftig aktiv zu gestalten.
Bei einem gemütlichen Beisammensein mit Imbiss und Live-Musik klang der Festakt in herzlicher und persönlicher Stimmung aus.