Ein herzlicher Dank zum Abschied

Hes­si­sche Lan­des­be­auf­trag­te für Hei­mat­ver­trie­be­ne und Spät­aus­sied­ler Mar­ga­re­te Zieg­ler-Rasch­dorf aus dem Amt verabschiedet 

Fast 15 Jah­re beklei­de­te Mar­ga­re­te Zieg­ler-Rasch­dorf das Amt der Lan­des­be­auf­trag­ten der Hes­si­schen Lan­des­re­gie­rung für Hei­mat­ver­trie­be­ne und Spät­aus­sied­ler. Erst­mals wur­de sie am 1. April 2009 vom dama­li­gen Hes­si­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Roland Koch in die­se Funk­ti­on beru­fen. Nun ende­te mit Ablauf der 20. Legis­la­tur­pe­ri­ode des Hes­si­schen Land­ta­ges am 18. Janu­ar 2024 auch die Amts­zeit der Landesbeauftragten.

Die Hes­si­sche Lan­des­be­auf­trag­te für Hei­mat­ver­trie­be­ne und Spät­aus­sied­ler a.D. Mar­ga­re­te Zieg­ler-Rasch­dorf mit dem Hes­si­schen Minis­ter des Innern und für Sport a.D. Peter Beuth und dem Bun­des­vor­sit­zen­den der Lands­mann­schaft Schle­si­en Ste­phan Rau­hut (v.l.) beim Tag der Hei­mat 2023 in Ber­lin. (Foto: LMS)

Für vie­le Jah­re war Mar­ga­re­te Zieg­ler-Rasch­dorf in Deutsch­land die ein­zi­ge Lan­des­be­auf­trag­te für Hei­mat­ver­trie­be­ne und Spät­aus­sied­ler. Durch ihre Arbeit ist sie zum Vor­bild für ande­re Bun­des­län­der gewor­den, die erst sehr viel spä­ter eine sol­che Posi­ti­on ein­ge­führt haben. Mit ihrem Bei­spiel hat sie hohe Maß­stä­be gesetzt“, wür­digt der Bun­des­vor­sit­zen­de der Lands­mann­schaft Schle­si­en Ste­phan Rau­hut die lang­jäh­ri­ge Tätig­keit der schei­den­den Lan­des­be­auf­trag­ten. Auch die Lands­mann­schaft Schle­si­en habe Mar­ga­re­te Zieg­ler-Rasch­dorf, deren Eltern aus Neustadt/Oberschlesien ver­trie­ben wur­den, viel zu ver­dan­ken. Für ihr gro­ßes Enga­ge­ment wur­de sie 2019 von der Lands­mann­schaft Schle­si­en mit dem Schle­si­er­kreuz geehrt, der zweit­höchs­ten Aus­zeich­nung des Verbands.

Bei der Unter­stüt­zung der Hei­mat­ver­trie­be­nen nimmt das Land Hes­sen seit Jahr­zehn­ten eine Vor­rei­ter­rol­le ein. Neben der Bereit­stel­lung umfang­rei­cher finan­zi­el­ler Mit­tel für die Ver­bän­de der Hei­mat­ver­trie­be­nen und Lands­mann­schaf­ten war etwa die Ein­füh­rung eines lan­des­wei­ten „Hes­si­schen Gedenk­ta­ges für die Opfer von Flucht, Ver­trei­bung und Depor­ta­ti­on“ ein beson­de­rer Aus­druck der Wert­schät­zung. Auch bei der schu­li­schen Ver­mitt­lung des The­mas „Flucht und Ver­trei­bung“ leis­tet Hes­sen Pio­nier­ar­beit. So wur­de das The­ma im Kern­cur­ri­cu­lum Geschich­te für die Ober­stu­fe ver­pflich­tend ver­an­kert und auch zum Abitur­prü­fungs­fach für die schrift­li­che Abitur­prü­fung erho­ben. „Für die­se For­de­rung des hes­si­schen Lan­des­ver­ban­des des Bun­des der Ver­trie­be­nen hat sich die Lan­des­be­auf­trag­te immer wie­der stark gemacht und uner­müd­lich ein­ge­setzt. Die­ses bei­spiel­ge­ben­de Enga­ge­ment des Lan­des Hes­sen ist mit dem Amt der Lan­des­be­auf­trag­ten und in beson­de­rer Wei­se mit der Per­son von Mar­ga­re­te Zieg­ler-Rasch­dorf ver­bun­den. Dafür gebührt ihr ein gro­ßer Dank, Respekt und Aner­ken­nung“, so Ste­phan Rauhut.

Die Voll­ju­ris­tin Mar­ga­re­te Zieg­ler-Rasch­dorf, die 1951 in Ful­da gebo­ren wur­de, war 28 Jah­re Mit­glied der Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung, Sozi­al­aus­schuss­vor­sit­zen­de und stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de sowie Mit­glied des Denk­mals­bei­ra­tes ihrer Stadt. „Mei­ne Füße ste­cken in Schle­si­en, mei­ne Hei­mat ist Ful­da“, so Ziegler-Raschdorf.

Von 2004 bis 2009 war sie Abge­ord­ne­te des Hes­si­schen Land­ta­ges und dort ab 2005 Vor­sit­zen­de des Rechts­aus­schus­ses. Außer­dem war sie Mit­glied des Peti­ti­ons­aus­schus­ses sowie des Unter­aus­schus­ses für Hei­mat­ver­trie­be­ne, Flücht­lin­ge, Aus­sied­ler und Wie­der­gut­ma­chung. Von 2009 bis zum Okto­ber 2020 nahm sie die Auf­ga­ben der Lan­des­be­auf­trag­ten ehren­amt­lich wahr. Am 05. Okto­ber 2020 wur­de sie zur haupt­amt­li­chen Beauf­trag­ten der Hes­si­schen Lan­des­re­gie­rung für Hei­mat­ver­trie­be­ne und Spät­aus­sied­ler mit einer eige­nen Stabs­stel­le im Hes­si­schen Minis­te­ri­um des Innern und für Sport ernannt.